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Folgende Lehrveranstaltungen konnten mit Mitteln des CEES finanziert werden:
Jeronim Perović: Der Zerfall der Sowjetunion: Ursachen, Verlauf, Folgen (BA-Seminar)
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Der Zerfall der Sowjetunion wirkt noch heute nach. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte dieses Ereignis einmal als die «grösste geopolitische Katastrophe» des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Dieses Seminar geht den tieferen, systemischen Ursachen des Zerfalls der Sowjetunion nach, fragt nach den entscheidenden Entwicklungen, die in den späten 1980er Jahren den Auflösungsprozess beschleunigt hatten, und analysiert die Folgen, die dieses Ereignis für die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Prozesse in diesem Raum hatten.
Vassily Klimentov: Russia's Foreign Policy in Its "Near Abroad": From Indifference to Military Interventionism, 1992-2023 (BA-Seminar)
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Against the background of Russia’s invasion of Ukraine in February 2022, this research seminar examines Russia’s policy in the post-Soviet space since the Cold War’s end, focusing on Russia’s military engagements. While it is easy to see them as part of a grand design to re-establish central – perhaps post-colonial – control across the former imperial periphery, these wars have developed in different ways and seen different motivations. They have also seen the use of different tactics and led to different levels of engagement by Russia. The seminar hence explores – in a comparative perspective – Russia’s peacekeeping and military engagements in Abkhazia and South Ossetia, Tajikistan and Central Asia, Transdniestria, Armenia and Azerbaijan, Chechnya and the North Caucasus, Georgia, Syria, and Ukraine. It shows how these different military engagements correlate with Russia’s evolving thinking about its role in the post-Soviet space and its own identity. At the same time, it shows how Russia has largely moved from being a peacebuilding actor in local civil wars to being itself one of the belligerents in the post-Soviet space. Finally, the seminar also explores what role the wars in the post-Soviet space have played in Russian domestic politics.
Jeronim Perović: Energieflüsse: Eine Geschichte Russlands von Lenin bis Putin (Vorlesung)
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Diese Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte Russlands als Exportmacht fossiler Energieträger. Dabei wird der Bedeutung von Rohstoffen für den geschichtlichen Entwicklungsweg des Landes nachgespürt und erklärt, warum es gerade in der Spätphase des Kalten Krieges zu jenen energiewirtschaftlichen Verflechtungen kommen konnte, welche die Beziehungen zwischen Russland und Europa über ein halbes Jahrhundert geprägt haben.
Jeronim Perović: Zwischen Utopie und Katastrophe: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert (Vorlesung)
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Diese Vorlesung bietet eine Übersicht über die Geschichte Jugoslawiens und seiner Völker im 20. Jahrhundert. Ausgehend von den Entwicklungen im 19. Jahrhundert richtet sich der Fokus auf die schwierige Situation im Königreich Jugoslawien (1918-1941), die Gewalterfahrungen während des Zweiten Weltkriegs (1941-1945) und die Neuformierung und den Weiterbestand Jugoslawiens als sozialistischer und föderal organisierter Staat (1945-1991). Mit welchen Herausforderungen sah sich Jugoslawien in den verschiedenen Phasen seiner Geschichte konfrontiert? Wie kommt es, dass dieses Vielvölkergebilde trotz nationalen Spannungen und schwerwiegenden politischen und wirtschaftlichen Krisen über so lange Zeit Bestand hatte? Wie erklärt sich die wiederholte Gewalt, welche die Völker des südslawischen Raumes erfahren haben, und weshalb endete das sozialistische Jugoslawien in der Katastrophe der Kriege der 1990er Jahre?
Jeronim Perović: Historische Hintergründe aktueller Konflikte im postsowjetischen Raum (Vorlesung)
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Diese Vorlesung befasst sich mit den geschichtlichen Hintergründen aktueller Konflikte im postsowjetischen Raum, von den ethno- territorialen Kriegen im Kaukasus über den russisch-ukrainischen Konflikt bis hin zu den Protestbewegungen in Belarus. Gefragt wird nach historischen Voraussetzungen, den tieferliegenden strukturellen Ursachen, den Motiven der handelnden Akteure und den die Konflikte begleitenden Narrative.
Felix Frey: Muslime und Islam in sozialistischen Staaten (BA Seminar)
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Musliminnen und Muslime bilden die zweitgrösste Glaubensgemeinschaft Europas. Regionen, in denen sie die Mehrheitsbevölkerung stellen, finden sich jedoch ausschliesslich in Ost- und Südosteuropa. Das Seminar nimmt mit Bosnien-Herzegowina und dem Nordkaukasus zwei solche Regionen in den Blick. Im 20. Jahrhundert fanden sich dort Muslime mit sozialistischen Regierungen konfrontiert, die an einer verstärkten staatlichen Kontrolle von Religionsgemeinschaften interessiert und grundsätzlich atheistisch ausgerichtet waren. Es stellt sich deshalb die Frage, welche Ziele staatliche Akteure im Umgang mit muslimischen Minderheiten zwischen 1922 (Sowjetunion) bzw. 1945 (Jugoslawien) und 1991 verfolgten und wie sich diese im untersuchten Zeitraum veränderten. Gleichzeitig sind die Handlungen und Haltungen der betroffenen Musliminnen von Interesse, wobei weder staatliche Akteure noch Muslime als homogene und voneinander klar zu trennende Gruppen verstanden werden. Durch die Untersuchung sowohl des sowjetischen als auch des jugoslawischen Falls ergeben sich Möglichkeiten des historischen Vergleichs. Zentrale Themen des Kurses sind der Umgang mit dem Erbe der Kriegsjahre 1941–1945 (Deportation, Massenmord an Muslimen, Massenmord durch Muslime), Bestrebungen, Sozialismus und Islam miteinander zu vereinen, Geschlechterverhältnisse (Entschleierungskampagnen), transnationale Prozesse (Panislamismus, das Jahr 1979, Pilgerfahrten), und das aushandlungsbedürftige Verhältnis nationaler und religiöser Identitäten.
Jeronim Perović: Die Jugoslawienkriege der 1990er Jahre (MA Seminar), Donnerstags
12:15-13:45 Uhr
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Dieses Seminar befasst sich mit den geschichtlichen Hintergründen, den unmittelbare Auslösern, dem Verlauf und den Folgen der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre. Dabei werden zeitgenössische Quellen beigezogen, darunter auch die umfassenden Dokumentensammlungen des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (ICTY).
Dmitry Adamsky: Russian Strategic Culture and Foreign Policy: Change and Continuity (BA Kolloquium), Termine nach Vereinbarung
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Jeronim Perović: Erdöl, Macht und Modernisierung: Russland in der globalen Energiegeschichte (Vorlesung), Mittwochs, 10:15-12:00 Uhr
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Energie ist das Elixier moderner Volkswirtschaften und steht aufgrund ihrer strategischen Bedeutung stets im engsten Umfeld des Politischen. Insbesondere im Fall rohstoffreicher und autoritär regierter Staaten kommt der Energie eine Bedeutung zu, die oft weit über das rein Volkswirtschaftliche hinausgeht. Die staatliche Kontrolle von Produktion, Verteilung und Verkauf von Rohstoffen kann als Mittel der Herrschaftssicherung im Innern ebenso wie als Instrument der Machtprojektion nach aussen dienen. Die Frage, wie Staaten energetische Möglichkeiten für politische und gesellschaftliche Ziele nutzen, hängt davon ab, wie Menschen diese Möglichkeiten in bestimmten kulturellen und geschichtlichen Kontexten begreifen. Diese Vorlesung untersucht den Zusammenhang zwischen Energie und Macht im Fall Russlands und analysiert den energetischen Entwicklungsweg dieses Landes ab dem späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart in seinen innenpolitischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und globalen Bedeutungszusammenhängen.
Jeronim Perović: Vom Kalten Krieg zum Kalten Frieden: Russland, der Westen und die Sicherheitsordnung in Europa (BA Seminar), Donnerstags, 12:15-13:45 Uhr
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Die Hoffnungen, dass sich nach der «Wende» von 1989/91 eine neue, umfassende Sicherheitsordnung in Europa einstellen würde, zerschlugen sich schnell. Russland sah sich durch die Osterweiterung der Nato bedroht. Dieses Seminar befasst sich mit der Frage, welche Vorstellungen einer sicherheitspolitischen Neuordnung für Europa nach dem Ende des Kalten Krieges vorherrschten, und wie erklärt werden kann, dass sich die Beziehungen zwischen dem «Westen» und Russland derart verschlechterten. Dieses Seminar stützt sich bei der Analyse hauptsächlich auf unlängst publizierte Archivdokumente, vor allem Gesprächsakten, die einen tiefen Einblick in damalige Perspektiven und Deutungen der namhaften Akteure erlauben.
Jeronim Perović Die Neuordnung Europas: Vom Mauerfall zur Osterweiterung der NATO (MA-Seminar), Donnerstags, 12:15-13:45 Uhr
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Dieses Seminar untersucht, welche divergierenden Vorstellungen einer sicherheitspolitischen Neuordnung für Europa nach der Zäsur von 1989/91 vorherrschten. Dabei interessieren insbesondere die Wahrnehmungen namhafter politischer Akteure in den USA, in Russland und in der Bundesrepublik Deutschland in den späten 1980er und den 1990er Jahren. Dieses Seminar stützt sich bei der Analyse hauptsächlich auf unlängst publizierte Archivdokumente, vor allem Gesprächsakten, die einen tiefen Einblick in damalige Perspektiven und Deutungen erlauben.
Eliza Isabaeva Post-Soviet Central Asia: History, Politics, Society
(BA-Seminar), Sa 10:15-13:00, Sa 14:30-17:30, 23.2. bis 16.3.
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This is a multi-disciplinary course, including studies from the fields of anthropology, history, geography and political science. It will introduce students both to the fluid political-geographic concept of Central Asia as well as to the historical and cultural dimensions of this vast region.The Soviet definition of Central Asia encompassed the five “Stan” countries: Kazakhstan, Kyrgyzstan, Uzbekistan, Turkmenistan and Tajikistan. The course is aimed to familiarize students with both universal and divergent factors among Central Asians based on phenomena such as human migrations, cross-cultural influences, historical events and economic organization based on local ecology and natural boundaries.
Jeronim Perović: Umkämpfte Vergangenheit: Geschichtspolitik und Geschichtsschreibung in Osteuropa (BA-Seminar), Do 12.15–13.45 Uhr.
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Seit dem Ende des Systemwechsels in Osteuropa 1989/91 lässt sich die Tendenz beobachten, dass nationale Eliten bestimmte Mythen und Bilder der Vergangenheit zum Ausbau ihrer Herrschaft und zur Herstellung eines gesellschaftlichen Konsenses bemühen. Der Prozess der Nationsbildung erfolgt dabei oft nicht in einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, sondern in der Gegenüberstellung und Abgrenzung der nationalen Geschichte von der Geschichte des Anderen. Konkurrierende Interpretationen der Vergangenheit können dann Konfliktpotential enthalten, wenn die Politik Geschichte gezielt instrumentalisiert, um eigene nationale Ansprüche über diejenigen anderer Staaten und Nationen zu stellen. Dieses Seminar geht den komplexen Zusammenhängen von Geschichtspolitik, Nationsbildung und Konflikten im Fall Osteuropas nach. Ein Schwerpunkt bildet die Analyse der Geschichtspolitik und der nationalen Geschichtsschreibung in Russland, in der Ukraine und in den südkaukasischen Staaten.
Philipp Casula: Russische Aussenpolitik seit 1991: Sicherheit, Identität und nationale Interessen (BA-Seminar), Mi 16–18 Uhr
Mit der Annexion der Krim 2014 und dem militärischen Eingreifen in Syrien ist die russische Aussenpolitik wieder in aller Munde. Galt Russland in den 1990er Jahren als militärisch zu schwach und politisch zu instabil, hat sich die Situation seit Machtantritt Putins vordergründig geändert: Russland, so die landläufige These, hat wieder eine Rolle als internationaler Akteur eingenommen. In diesem Narrativ gibt es einen doppelten Bruch: Es ist die Geschichte einer Zuwendung und Abwendung zum Westen, einer Zuwendung nach 1991 und einer neuerlichen Abwendung nach 1999. In diesem Seminar soll diese These mithilfe von Schlüsselbegriffen der Soziologie der Internationalen Beziehungen - Sicherheit, Identität und Interessen – aufgebrochen und verschoben werden. Im Fokus steht eine Genealogie der russischen Aussenpolitik nach 1991, die sowohl Kontinuitäten als auch Brüche herausarbeitet und dabei die Perspektive jenseits der Beziehungen zum Westen verschiebt.
Jeronim Perović: Der "Ostblock": Entstehung, Bestand, Zerfall (BA-Kolloquium), Do 12.15–13.45 Uhr
Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung steht der "Ostblock". Wir spüren den Entwicklungen nach, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Formierung des "sozialistischen Lagers" unter sowjetischer Ägide geführt haben, analysieren, wie sich das Innenleben der Ostblockstaaten und die Zusammenarbeit unter ihnen im Kalten Krieg konkret ausgestaltet haben und versuchen zu verstehen, weshalb es Ende der 1980er zur Auflösung des Blocks und danach der Sowjetunion gekommen ist.
Jeronim Perović: Öl, Gas und Pipelines: Eine Globalgeschichte Russlands im 20. Jahrhundert (MA-Seminar), Do 12.15–13.45 Uhr
Dieses Seminar untersucht den energetischen Entwicklungsweg Russlands in seinen globalen Bezügen. Im Zentrum stehen dabei die fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas: Erdöl war seit der frühen Sowjetzeit nicht nur zur Treibstoffgewinnung und für den Unterhalt der Armee wichtig, sondern hatte auch als Exportgut grosse Bedeutung. Erdgas stieg in der späteren Sowjetzeit zum wichtigsten primären Energieträger auf; der Transport von Erdgas aus Sibirien nach Europa schuf zudem energetische Abhängigkeiten, die bis heute die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und Russland strukturieren und grossen Einfluss auf die Ausgestaltung der russischen Aussenpolitik haben.